Für Schirnhofer war die unabsehbare Insolvenz ihres Hauptabnehmers vermutlich ein herber Tiefschlag, denn wo sollte man sich auf die Schnelle neue Vertriebswege eröffnen. Und genau aus solchen Krisen ergeben sich dann auch wieder Chancen, denn dadurch wird man gezwungen neue Wege zu probieren.
Im Web stieß ich auf den ALMO-Shop wo vorwiegend das Beste vom Rind, aber auch Wurstwaren und Spareribs, Karree und Kotelette vom Schwein angeboten werden. Die Philosophie hinter ALMO, dem Almochsenfleisch kann man auf der Almenland-Website nachlesen, darüber möchte ich mich hier nicht auslassen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das gehen soll mit dem Versand von Frischfleisch und dachte mir, dass ich es einfach mal probiere. Jetzt in der Grill-Saison passt es ja gerade perfekt um solche Erfahrungen zu sammeln.
Die Auswahl
Im Webshop klickte ich mich durch und konnte mir anhand der aussagekräftigen Bilder, der Beschreibung des Fleisches und der Rezeptvorschläge ein gutes Bild davon machen, was mich erwarten würde. Es ist eine ganz neue Art für mich zu gustieren, da ich persönlich vor der Fleischtheke im Supermarkt gerne ein bisschen von der Auswahl überfordert bin. Hier kann ich in Ruhe gustieren und das richtige Fleisch für die gewünschte Zubereitung finden.Die Auswahl ist sehr umfassend und bietet, außer bei den Dry-Aged-Produkten wo es nur das Steak von der hohen Rippe gibt, von jedem Teil des Rindes das Beste.
Nachdem ich mir im Shop also verschiedene Steaks wählte und den Kaufpreis von 100,- Euro, ab dem der Versand kostenlos erfolgt, noch nicht erreicht hatte, nahm ich auch noch jeweils eine Großpackung Schirnhofer Mini-Rostbratwürstel und XXL-Käsekrainer dazu.
Sollte ein Produkt nicht lagernd sein, dann sieht man das nur auf der Detailseite. Versucht man es bereits auf der Übersichtsseite zum Warenkorb hinzuzufügen, dann erscheint eine etwas unscheinbare Meldung, dass das Produkt derzeit nicht in der gewünschten Menge auf Lager liegt.
Die Bestellung
Nachdem man seine Wunschprodukte in den Warenkorb gelegt hat, geht es an die Bestellung. Sehr sympathisch ist dabei, dass man sich nicht zwangsweise registrieren muss, sondern auch als Gast bestellen kann. Sollte man häufiger bestellen, dann lohnt sich eine Registrierung aber auf jeden Fall, weil es dann einfach schneller geht.
Auch bei den Zahlungsarten ist man flexibel. Neben der Kreditkartenzahlung besteht auch die Möglichkeit per Sofortüberweisung oder Lastschrift zu bezahlen. Für registrierte Nutzer besteht auch die Möglichkeit der Bestellung auf Rechnung, was ja fast bei keinem Online-Shop mehr geht. Allerdings weiß ich nicht, ob das bei Gastbestellungen auch vorgesehen ist.
Ich registrierte mich und wählte die Zahlung per Rechnung nach Erhalt der Ware. Die Bestellung gab ich am Donnerstag um 11:30 auf und bekam sofort die Meldung per Mail, dass meine Ware am kommenden Tag durch die Post ausgeliefert würde.
Die Lieferung
Geliefert wurde das Fleisch in einer Styropor-Box, in Luftpolsterfolie gewickelt und mit Cool-Packs gekühlt. So verpackt hatte die Kiste außen 25,6°C und das Fleisch im Inneren der Box knapp über 8°C. Die Fleischstücke in der Mitte der Box, die durch anderes Fleisch 'geschützt' wurden, hatten 6,7°C. An einem Tag mit einer Lufttemperatur im Schatten von knapp über 30°C ist das glaub ich schon ganz OK.
Sehr fein finde ich auch das Konzept der Wiederverwendung der Versandbox. Dem Paket liegt ein Rücksendeschein bei mit dem man die Styroporbox und die Cool-Packs kostenfrei zurück schicken kann. So wird die Umwelt geschont und man selbst hat weniger Müll zu entsorgen. Allerdings hat man einen Weg mehr zur Post ;-)
Das Fleisch
Wie auf den Fotos im Internet sahen die Stücke aus die uns vakuumverpackt geliefert wurden. In sehr guter Größe, mit schöner Maserung und natürlich einzeln eingeschweißt und mit Label versehen.Bislang probierten wir nur das Flat-Iron-Steak und können ruhigen Gewissens sagen, dass wir mit diesem Stück schon mal eine ausgezeichnete Fleischqualität erhielten. Da das Stück mit ca. 650 Gramm an Österreichische Verhältnisse angepasst ist, muss man auch beim Grillen die Zeit anpassen. Wir essen unser Steak gerne rare bis medium rare. Um das hin zu bekommen blieb das Steak erst mal für knapp vier Stunden in der Küche liegen um auf Zimmertemperatur zu kommen. Dann ließ ich das Steak für 3-4 Minuten auf der deinen Seite und dann nochmal für etwa 4 Minuten an der anderen Seite auf dem Rost unseres Holzkohlengrills. So wurde der äußere Rand gut durchgebraten und der Kern blieb schön dunkelrot. Beim Aufschneiden war das Fleisch schön Zart und saftig und ein echter Genuss am Gaumen.
Auch echte Steak-Kenner bestätigten die ausgezeichnete Fleisch-Qualität der Dry-Aged Steaks und beim Gewicht der Ware wird scheinbar immer darauf geachtet, dass der berechnete Mittelwert selten bis gar nicht unterschritten wird. Ein Mittelwert muss genommen werden, weil letztendlich die Teile unterschiedlich groß und schwer ausfallen können und man ja bereits bei der Bestellung und nicht bei der Abwaage der Stücke den Preis erhält.Die Würstel
Wie gesagt hatten wir für eine Grill-Party auch Würstel bestellt. Wie schon das Fleisch waren auch die Käsekrainer und die Rostbratwürste geschmacklich wie qualitativ sehr gut. Vor allen die XXL-Käsekrainer waren der Hit. Ich dünstete sie vorher für 10 Minuten im heißen Wasser, weil meine Frau das lieber mag, stach dann mit einem Zahnstocher ein paar kleine Löcher in die Oberfläche und legte sich auf den, mit Grillfolie überzogenen Grillrost. Nach ein paar Minuten war die Wursthaut knusprig und der austretende Käse kross. Mit 160 Gramm pro Stück sind die XXL-Käsekrainer auch wirklich um einiges 'gehaltvoller' als normale Käsekrainer.Auch die Rostbratwürste sind sehr gut. Allerdings sollte man bedenken, dass es wirklich kleine Bratwürste sind und nicht dem entsprechen was man im Allgemeinen unter Rostbratwürsten versteht. Die meisten denken hier automatisch an die Nürnberger, die allerdings dünner sind und durch eine Kräutermischung ein etwas 'gepunktetes' Äußeres haben. Unsere Kids wollten zuerst verweigern, weil es ja nicht die 'echten' Miniwürschtel waren. Nachdem sie die Bratwürstel probierten, waren die Vorbehalte allerdings verflogen.
FAZIT
Zugegebener Maßen hätte ich nicht gedacht, dass Fleisch im Internet zu bestellen eine Option wäre und war dementsprechend überrascht wie problemlos das funktionierte. Das Fleisch aus dem ALMO-Shop ist ausgezeichnet, die Wurstwaren sehr gut gewürzt und der Versand blitzartig. Ich wünsche der Familie Schirnhofer, dass diese Nische eine Lösung für das Zielpunkt-Problem ist und uns dieser Shop lange erhalten bleibt. Vielleicht in Zukunft auch mit Wurstwaren, wer weiß?![]() |
| 5 von 5 Sternen |



